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13.9.2000 city-magazin:

"Denjenigen, die dem Trubel vorübergehend entfliehen möchten, bietet sich im Otto-Wagner-Pavillon die Fotoausstellung "Gegenbewegung" an. Ein Titel, bei dem sich in Zeiten wie diesen Fehlinterpretationen geradezu aufdrängen. Nein, auch dieses Programm-Element hält sich an das Hallamasch-Motto "abseits von politischen Willenserklärungen ein Fest des Miteinander zu zelebrieren". Ein Vorsatz, der allein schon einem an Deutlichkeit kaum zu überbietenden politischen Bekenntnis gleichkommt. Die Fotografin Bettina Frenzel hat jedenfalls das Festival-Geschehen der letzten Jahre verfolgt und mittels Überblendungen, Mehrfach- und Langzeitbelichtungen auf bewegenden, bewegten Bildern festgehalten."
(Peter Blau)
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Persönliche Anmerkungen der Fotografin zur Frage der "Fehl"interpretation des Titels

Die hier gezeigten Bilder sind nur auf den ersten Blick "unpolitische" Fotos. Natürlich können sie rein auf ihren Rhythmus und ihre Wiedergabe von Bewegung reduziert werden, aber das ist nur ein Teil ihres Inhaltes. Beim Hallamasch-Festival werden meiner Meinung nach allzu gerne zwei Begriffe miteinander verwechselt: ein "politisch unabhängiges" Festival wird als "unpolitisches" Festival bezeichnet und mißbraucht: Scheint doch so manchem/r GeldgeberIn seine/ihre Unterstützung dieses Festivals als Legitimation dafür zu dienen, die restlichen 51 Wochen des Jahres gegen genau jene MultiKulti-Gesellschaft zu hetzen, die jetzt eine Woche mit positivsten Umschreibungen zur Auflagensteigerung benutzt wird. Hallamasch ist, ob es das will oder nicht, ein höchst politisches Festival. Die Verantwortlichen können sich erst dann zufrieden zurücklehnen, wenn der Geist des Festivals endlich in das ganze restliche Jahr hineinwirkt, wenn rassistische Sprüche klopfenden PolitikerInnen diverser Parteien und ebenso polarisierenden Medien von der Bevölkerung selbst widersprochen wird, wenn also eine Gegenbewegung entstanden ist, die jene fremden Kulturen, die hier im Mittelpunkt stehen, 365 Tage im Jahr mit Respekt behandelt.

Hallamasch zu fotografieren bedeutet für mich auch die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit diesem Thema. So wie in meinen Fotos aus Bewegungen oft ganz neue Bilder und Assoziationen entstehen, stelle ich mir eine positive Entwicklung in dieser Stadt, in diesem Land vor, und diese Vision möchte ich nicht nur im Titel sondern auch mit den Bildern dieser Ausstellung vermitteln.

© Bettina Frenzel

Gegenbewegung
Fotoausstellung von Bettina Frenzel
(im Rahmen des Hallamasch Festival)

Otto-Wagner-Pavillon am Karlsplatz
Café-Restaurant Karl-Otto
15.9.-31.10.2000